Pünktlich 8 Uhr ist der Hospitalero da, erledigt die Anmeldung, stempelt die Ausweise und dann stehen wir eine Viertel Stunde später auf dem Damm. Wir laufen los und ruckzuck ist ein Schweißfilm auf dem Körper. Die Sonne ist gnadenlos und auf dem Damm gibt es weder Strauch noch Baum, nur Asphalt.

Am Wegesrand blüht es nur noch dürftig
und kleine Schnecken halten sich an Hartgewächsen fest. Am Rande stehen Holzplastiken und die Hände zum Himmel gefallen mir besonders gut.
Nach knapp 10 km suchen wir uns ein schattiges Plätzchen, trinken etwas und essen einen Apfel. Wir schauen in den blauen Himmel und kleine Wolken kreieren Muster am Himmel.
Alex kommt angeradelt und so gibt es noch einen kleinen Schwatz.

Wir laufen an einem riesigen Sonnenblumenfeld entlang und stellen uns vor, wie es aussieht, wenn alle blühen. Eine gelbe Wand, was für eine Wucht diese wohl hat. Ich hoffe ich finde ein ähnliches Feld unterwegs.
Der Apfel mit dem Wasser rumort in meinem Bauch und so legen wir noch eine Pause ein. Danach suchen ich den Schatten unterhalb des Dammes und nehme den Holperweg in Kauf. Holger bevorzugt den glatten Asphalt.
Wir kommen früh in unserem Quartier an, doch es ist niemand da. Die Dame hat nicht gemerkt, dass sie eine Buchung hatte. So warten wir bis sie kommt. Die Anmeldung geht schnell und Holger überzeugt sie, dass sie ihn mit zum Laden nimmt, der 5 km entfernt ist. Dort kauft er ratzfatz ein und lässt sich zurück bringen.
Ich habe inzwischen geduscht und putze die Terrasse. Mit dem Staubsauger entferne ich die Spinnweben und die Polster werden sauber. Nun können wir die Terrasse direkt an der Donau genießen. Die Wäsche wedelt im Wind und der Himmel zieht sich zu. Endlich kommt etwas Abkühlung.
Der Regen blieb aus, aber die Temperatur ist heute morgen mit 20°C erst einmal sehr angenehm. Wir frühstücken noch einmal gemütlich auf der Terrasse und schauen auf die Donau zu den vorbeifahrenden Schiffen.
Ich bringe noch die Küche in Ordnung und nun sieht sie sauberer aus, als bei unserer Ankunft.
10 Uhr starten wir zu einer kurzen Etappe (31 km teilen wir), immer auf dem Damm entlang nach Baja, wo wir Mittags ankommen. Inzwischen sind angenehme 27°C. An der Stadt teilt sich die Donau und an einem Nebenarm laufen wir an einem schön angelegten Bootshafen und Strand vorbei.
Autonomer Rasentraktor 🤭
Interessante Tischtennisplatte
Frauentausch- Raum🤣
Wir setzen uns in ein Café am Strand und genießen den Blick auf das Wasser.
Dann laufen wir zum Markt und durch die Fußgängerzone. Baja ist ganz hübsch und die Kirchentür steht offen. Doch leider ist der Altarraum abgesperrt. Also nur gucken, nicht hinsetzen.
Dann ist es 14 Uhr und wir können in unserem Hotel einchecken. Holger hat noch einmal gebucht: nicht die Pilgerherberge.🫣Zuerst genießen wir ein Zimmerpicknick, damit der Rucksack wieder leichter wird.
Dann wird der Spa- Bereich genutzt. Der erste Eindruck, als wie aus dem Fahrstuhl steigen, ist ein typisch ungarischer.
Die Sauna ist recht dunkel und ich will nicht wissen warum.🫢
Drei Saunagänge und im Jacuzzi alle Muskeln locker massieren lassen. Wunderbar.
Zum Essen gehen wir allerdings außer Haus, denn die Bewertungen des Hotelrestaurant sind grottenschlecht. Kantinenessen à la Sozialismus brauchen wir nicht.🫢
Wir gehen zur Pizzeria und zum Dessert in eine "cukrászda"- eine Konditorei, um noch einen Nachtisch zu essen. Davor spielt eine Gruppe ungarische Volksmusik.
Heute morgen sitzen wir auf der Terrasse zum Frühstück und genießen den Blick auf den Fluss.
Noch ist die Sonne hinter Wolken versteckt und wir laufen auf einem Weg und wechseln dann auf eine Straße, an der es sich nicht so gut läuft, da die Autos vorbei donnern. Wir sehen, dass links von uns ein ungemähter Damm ist und wechseln auf diesen.
Anschließend finden wir einen alternativen Weg, der sogar Schatten bietet und nur unwesentlich länger ist. Allerdings pisacken mich dort die Mücken und die Fliegen lieben mein Odeur.
Kurz vor Szeremle kommen wir zurück auf den Weg.
Im Ort ist ein Laden, wo wir das Radler zischen lassen. An der Pumpe davor halten wir den Kopf unters Wasser, denn inzwischen scheint die Sonne wieder kräftig.
Vor dem Laden plaudern wir mit einem Deutschen, der mit dem Rad von Passau zum schwarzen Meer unterwegs ist. Wir wünschen uns einen guten Weg und ziehen weiter. Im Dorf sind mehrere bewohnte Storchennester.
Der Damm ist unsere Verdammnis, als er zur Verbindungsstraße wird und sich keiner an die 30km/h hält. Wir suchen wieder eine Alternative, doch diesmal landen wir im Dickicht und müssen zurück. Mist. Holger meint: Keine Experimente mehr.
Im Schatten unterhalb des Dammes pausieren wir und ich schlafe tatsächlich ein. Holger weckt mich und findet einen neuen Weg über die Felder.
An einem Maisfeld versuchen wir unter dem Wassersprenger etwas abzubekommen.
Am Feldrand blüht es wieder wunderschön und die Schmetterlinge sind der Hammer. Heute bleibt auch Holger stehen.
Ein wunderschöner Segelfalter🫶
Kaisermantel
Die erste Sonnenblume
Die letzten Kilometer bis zum Ziel sind wieder sehr staubig. In Dunafalva stolpern wir gleich über ein Ungarisch- Deutsches Pärchen und erfahren so, dass es einen Laden gleich in der Nähe gibt. Dann entdecken wir noch ein deutsches Auto und ein junges Pärchen, die stutzen, als Holger mit "Servus" grüßt. Sind wir in einer deutschen Kolonie?
Keine Sommersprossen...alles Staub
Wir kommen zu unseren Gasthaus, dass uns Erika ( mein ungarischer Engel) reserviert hat. Die Dame vor Ort versteht kein Wort und gibt mir das Telefon, wo mich jemand auf deutsch fragt, was es für ein Problem gibt. Es gibt keines. Doch die Dame am anderen Ende meint, sie kommt vorbei. Okay. Wir warten.
Sie kommt, wir bezahlen und alles ist klar. Wir haben ein riesiges Gasthaus mit Restaurantküche, -zig Zimmern, Pool und Planschbecken für uns allein. Strom ist in Ungarn günstig, denn die Klimaanlage und die Kühlschränke, Einstruhe e.c. sind alle am laufen.
Wir gehen einkaufen, dann duschen und dann...ab in den Pool
Wir verbringen den Abend auf der Terrasse und lassen es uns gut gehen. Morgen ist unser letzter gemeinsamer Pilgertag. Holger muss zurück.😥
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